Nachdem gestern eine mögliche Einigung in Libyen und damit verbundene Erhöhung der dortigen Rohölproduktion und -exporte sowie schlechte Wirtschaftsdaten aus den USA und China für Abwärtsdruck am Ölmarkt sorgten, zeichnen sich potentieller Ölpreistreiber am Horizont ab. Zum einen überlegt das Ölförderkartell OPEC+ den geplanten ersten Schritt zur graduellen Rücknahme der freiwilligen Förderquotenkürzungen zu verschieben und zum anderen zeigt der Bericht des API einen unerwartet starken Abbau der US-amerikanischen Rohölbestände.
Der Euro hält sich weiterhin bei 1,10 Dollar und wartet auf Richtungsimpulse, während die Ölpreise einer moderaten Aufwärtsbewegung folgen. Dennoch konnten die Rohölsorten Brent und WTI aktuell nur wieder ihre Werte von gestern Vormittag erreichen und werden aktuell mit 73 bzw. 69 Dollar pro Fass gehandelt. ICE Gasoil fiel dagegen auf 663 Dollar pro Tonne.
Das Ölförderkartell OPEC+ diskutiert laut interner Quellen über eine Verschiebung der ab Oktober 2024 geplanten schrittweisen Rücknahme der freiwilligen Förderquotenkürzungen in Höhe von 2,2 Mio. B/T. Ursprünglich war es geplant, ab September 2024 180.000 B/T mehr zu fördern, der Start wurde allerdings bereits auf den Oktober 2024 verschoben.
Ebenfalls potentiell Ölpreissteigernd ist der gestern Nacht veröffentlichte Bericht des US American Petroleum Institute (API). Laut dem Interessenverband fielen die US-amerikanischen Rohölbestände mit 7,4 Mio. Fass im Vergleich zu dem vom Ölmarkt erwarteten Rückgang von 0,7 Mio. Fass unerwartet stark. Dafür blieb laut API-Bericht die Benzinnachfrage mit 0,3 Mio. Fass weit hinter den Markterwartungen zurück. Sollte der für heute Nachmittag erwartete Bericht der US-amerikanischen Regierungsbehörde Department of Energy (DOE) diese Zahlen bestätigen, dürfte dies aufgrund der Rohölabbauten zu starken Preisanstiegen führen.
Die Heizölpreise in der DACH-Region folgen heute Vormittag noch dem gestrigen Abwärtstrend der Börse und markieren ein neues Dreimonatstief, allerdings zeichnet sich bereits ein Preisanstieg ab. Aktuell profitieren Heizölinteressenten in Österreich allerdings noch von einem Heizölpreisrückgang von durchschnittlich 0,4 Cent und in Deutschland von im Schnitt 0,65 Cent pro Liter. In der Bundesrepublik fiel der Durchschnittpreis in Nordrhein-Westfalen knapp unter 90 Cent pro Liter, es gibt diese Preise allerdings regional auch in anderen Bundesländern.
Donnerstag 05.09.2024 - 10:21 Uhr | Schluss Vortag 04.09.2024 | Veränderung zum Vortag | |
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Rohöl Brent Crude | 73,27 $ pro Barrel | 72,78 $ pro Barrel | +0,67% |
Gasöl | 664,25 $ pro Tonne | 660,00 $ pro Tonne | +0,64% |
Euro/Dollar | 1,1094 $ | 1,1081 $ | +0,12% (konstant) |
USD/CHF | 0,8465 CHF | 0,8464 CHF | +0,01% (konstant) |
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