Die Ölpreise starten weicher in die neue Handelswoche, nachdem sie am Freitag den höchsten Stand seit Ende November markierten. Mögliche Sanktionsausweitungen gegen Russland und den Iran stützten zuletzt, während die jüngsten Nachfragedaten aus China enttäuschten. In Deutschland und Österreich bleiben die Heizölpreise heute auf Aufwärtskurs. Die Nachfrage ist auch hinsichtlich der bevorstehenden Weihnachtsfeiertage ruhig geworden.
Die Ölpreise haben sich seit Freitag in einem Spannungsfeld aus geopolitischen Unsicherheiten und marktwirtschaftlichen Faktoren bewegt. Nach einem kräftigen Anstieg von 6 Prozent in der Vorwoche kam es zu Beginn der neuen Woche zunächst zu Gewinnmitnahmen. Laut Tony Sycamore von IG dürften viele Fonds und Banken vor der Weihnachtszeit ihre Positionen glattgestellt haben, was den Verkaufsdruck erhöht. Geopolitische Entwicklungen bleiben jedoch ein starker Preistreiber. Drohende Sanktionen gegen Russland und den Iran sorgen für Angebotsängste. Die Sanktionen gegen Russland zielen darauf ab, dessen Einnahmen aus dem Ölgeschäft und damit die Finanzierung des Kriegs in der Ukraine zu reduzieren. Laut US-Finanzministerin Janet Yellen könnten neue Maßnahmen gegen russische Tanker und sogar chinesische Banken verhängt werden. Auch die Absenkung der Preisobergrenze für russisches Öl wird diskutiert. Beim Iran stehen die Sanktionen im Kontext von dessen Atomprogramm sowie der Unterstützung regionaler Konfliktparteien. Die neue US-Regierung plant, den Druck weiter zu erhöhen, während bereits unter Präsident Biden Unternehmen mit Verbindungen zum Iran sanktioniert wurden.
Dennoch zeigen auch die Ölbären Präsenz und begrenzen das Aufwärtspotenzial. Die gesunkene Öl-Nachfrage, vor allem aus China, und das erwartete globale Überangebot für das nächste Jahr belasten die Rohölpreise. Für Mittwoch steht die nächste Sitzung der Fed an, in der voraussichtlich die Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt werden, was das Wirtschaftswachstum und die Ölnachfrage stützen könnten. Entscheidend werden auch die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell zu den weiteren Aussichten sein.
Die Heizölpreise in Deutschland haben sich in der vergangenen Woche spürbar erhöht. Aktuell liegt der durchschnittliche Preis für 100 Liter Heizöl bei etwa 95,31 € für eine Lieferung von 3.000 Litern. Das ist ein Plus von gut 3 Prozent gegenüber der Vorwoche. Auch in Österreich bleiben die Heizölpreise auf Aufwärtskurs. Gut 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorwochen-Montag kostet Heizöl mehr. Im bundesweiten Durchschnitt knackt der Preis die 110 Euro pro 100 Liter. Eine Rolle rückwärts machen die Heizölpreise in der Schweiz. Während in der vergangenen Woche auch dort Heizöl knapp 5 Prozent teurer wurde, kommen die Preise für den flüssigen Brennstoff zum Wochenauftakt ein gutes Stück zurück in Richtung 100 CHF-Marke für 100 Liter. Die Nachfrage hat mit dem Preisplus entsprechend abgenommen. Auch hinsichtlich der anstehenden Weihnachtsfeiertage, an denen generell weniger Heizöl geordert wird. Auf Jahressicht können sich die Heizölpreise auch mit der jüngsten Teuerung noch im unteren Drittel halten.
Montag 16.12.2024 - 12:44 Uhr | Schluss Vortag 15.12.2024 | Veränderung zum Vortag | |
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Rohöl Brent Crude | 73,86 $ pro Barrel | 74,35 $ pro Barrel | -0,66% |
Gasöl | 684,25 $ pro Tonne | 691,25 $ pro Tonne | -1,01% |
Euro/Dollar | 1,0488 $ | 1,0495 $ | -0,07% (konstant) |
USD/CHF | 0,8923 CHF | 0,8929 CHF | -0,07% (konstant) |
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