Zum Hauptinhalt springen
Suche
Shell Markenpartner
Öl- und Heizölpreise 2025 – der große Jahresausblick

Das Heizöl-Jahr 2024 neigt sich mit seitwärts gerichteter Preistendenz dem Ende zu. HeizOel24 zieht Bilanz und wagt eine Prognose für 2025: Wie entwickeln sich die Heizölpreise im kommenden Jahr und was sind die entscheidenden Faktoren auf die Kunden achten sollten?

Ein kurzer Blick zurück. Das war 2024: Nach einer Reihe von Jahren mit spektakulären Sonderfaktoren wie Corona-Pandemie, Kriegsausbruch in der Ukraine, Energiekrise nach dem Wegfall russischer Gaslieferungen, extremwasserständen am Rhein und Raffinerieausfällen zeigte sich 2024 erfreulich langweilig. Die Schwankungsbreite der Heizölpreise blieb mit rund 17 Cent je Liter so gering wie zuletzt 2019. Die Höchststände wurden bereits Anfang Februar erreicht, ehe es bis September im Zickzackkurs nach unten ging. Hier stoppte der lineare Abwärtstrend bei rund 90 Cent je Liter (Deutschland). Im letzten Jahresviertel bewegte sich in Sachen Heizölpreis dann nur noch wenig. Auch die Nachfrage riss im Schlussquartal schlagartig ab. Nach einem regelrechten Kundenansturm im August und September drückte der zähe Seitwärtstrend der Preise bei zunehmend gut gefüllten Tanks auf die Kauflaune der Verbraucher.

Die entscheidende Frage für 2025 lautet nun: Fällt der Heizölpreis unter 90 Cent je Liter und was sind die entscheidenden Faktoren?HeizOel24 sieht direkt zu Beginn des Jahres 2025 hervorragende Chancen, dass die psychologisch wichtige Marke erreicht oder unterschritten wird. Die Ausgangslage mit aktuell rund 94 Cent je Liter Heizöl im bundesdeutschen Durchschnitt ist top und die Rahmenbedingungen stimmen. Verbraucher sollten allerdings keine Wunder erwarten, denn der immer höhere Anteil von Steuern und Abgaben im Heizölpreis wiegt schwer. In Deutschland sind nur noch rund 60 Prozent des Heizölpreises für Endverbraucher über die Ölpreisschwankungen beinflussbar. 40 Prozent bestehen aus Energiesteuer (6,14 Cent je Liter), CO₂-Preis (ab 2025 ca. 17,4 Cent je Liter) und 19% Mehrwertsteuer (ca. 15 Cent bei einem Literpreis von 94 Cent) und sind damit fix. Hinzu kommen die erhöhten Vertriebskosten der Spediteure durch die Ende 2023 nahezu verdoppelten LKW-Maut und die ebenfalls von der CO₂-Preiserhöhung betroffenen Dieselpreise.

Was Rohöl betrifft, sind die Rahmenbedingungen am Weltmarkt günstig wie lange nicht. Die aktuellen Ölpreisen liegen mit rund 74 Dollar je Barrel Nordseeöl und 70 Dollar je Barrel US-Öl bereits jetzt im Bereich ihres Drei-Jahres-Minimums. Im kommenden ersten Quartal des Jahres erreicht die weltweite Ölnachfrage ein saisonales Tief, denn der Nachfrageschwerpunkt liegt im Sommer auf der Nordhalbkugel. Der deutsche Heizölverbrauch von ca. 15 Mio. Tonne pro Jahr spielt mit ca. 0,33 Prozent Anteil am weltweiten Mineralöljahresverbrauch von ca. 4,53 Mrd. Tonnen so gut wie keine Rolle bei der Preisbildung. Gleichzeig sind im hiesigen Winter die meisten Heizöltanks auf dem Höhepunkt der Heizperiode noch gut gefüllt. Es kommen also zwei Faktoren zusammen, die sich günstig auf die Verbraucherpreise für Heizöl auswirken.

Welche Rolle spielt der CO₂-Preis? Die bereits angesprochene Erhöhung der CO₂-Bepreisung in Deutschland und Österreich zum 1. Januar 2025 um 10 Euro auf 55 Euro je Tonne CO₂ Emission (umgerechnet ca. 3,4 Cent je Liter Heizöl) spielt in bei der Preisprognose für 2025 nur noch eine untergeordnete Rolle. Der Aufschlag wurde vom Handel überwiegend bereits im Laufe des Dezembers eingepreist, denn für die Höhe der Abgabe zählt der Liefertermin, nicht der Bestelltermin. Aufgrund der bevorstehenden Feiertage und angesichts durchschnittlicher Lieferfristen von ca. vier Wochen liegen die Liefertermine für Neubestellungen i.d.R. bereits im neuen Jahr. Generell sollten Ölheizungsbesitzer bei der Bestellung den eigenen Tankfüllstand im Auge haben. Beim Liefertermin gilt: Je kurzfristiger, desto teurer. Wer jetzt noch eine Kurzfristlieferung für 2024 ergattert, zahlt wahrscheinlich einen Expresszuschlag, der den Kostenvorteil beim CO₂ aufzehrt. Die Erhöhung des CO₂-Preises ist mit rund 3,4 Cent je Liter Heizöl eher klein und liegt im Bereich einer normalen Wochenschwankung der Heizölpreise.

Autofahrer können durchaus noch profitieren, indem sie kurz vor Silvester an die Tankstelle rollen. Diesel wird ebenso wir Heizöl ca. 3,4 Cent teurer. Benzin ca. 3,0 Cent. Erdgas wird je Kubikmeter (ca. 10 kWh) rund 2,4 Cent teuer. Gewinner sind steuerlich gesehen einmal mehr Holzpellets. Hier heizen Kunden ganz ohne CO₂-Abgabe und zum ermäßigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent in Deutschland bzw. zehn Prozent in Österreich.

Wie finde ich den richtigen Bestellzeitpunkt? Für ihre Kaufentscheidung können sich Kunden zum Jahreswechsel 2024/2025 nahezu ausschließlich am Weltmarkt orientieren. Die Nachfrage nach Heizöl ist schwach, das Thema CO₂-Preiserhöhung ist quasi abgehakt und regionale Preisfaktoren beim Heizöl spielen bis auf Weiteres eine untergeordnete Rolle. Raffinerieproduktion und Logistik laufen reibungslos und das Preisgefüge im Großhandel zeigt sich bundesweit homogen. Nach den üblicherweise hektischen Feiertagen mit Notdienstlieferungen und enger Personalsituation sollte spätestens Mitte Januar auch die Wettbewerbsintensität auf dem hiesigen Heizölmarkt wieder zunehmen, was zusätzlich auf die Preise drückt. Bleibt der Winter mild und passiert nichts Unvorhergesehenes, heißt es im Januar: Preistief voraus. Hierfür spricht auch die Statistik: In sieben der vergangenen 20 Jahre war der Januar der günstigste Einkaufsmonat für Heizöl. Nach dem Ausreißer 2024 (Preistief im Mai) stehen die Chancen gut, dass die Regel im Heizöl-Jahr 2025 wieder bestätigt wird und Verbraucher von einem günstigen Januar profitieren. Antizyklisches Handeln ist das Stichwort.

Wie gestaltet sich der Ölpreis im Jahresverlauf? Auch über den Jahresstart hinaus sieht es gut aus: Die Weltkonjunktur schwächelt und der Öldurst der ostasiatischen Schwergewichte China und Indien bleib zuletzt hinter den Markterwartungen zurück. Gleichzeitig stehen weitere Reservekapazitäten auf Seiten der OPEC zur Verfügung und die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten sorgt in Nordamerika für Goldgräberstimmung in der Ölindustrie. Der Euro dürfte mit einem aktuellen Gegenwert von 1,04 US-Dollar die gröbsten Wechselkursverluste hinter sich haben. Ohne weitere Abwertung würden potentielle Ölpreisverluste auf Dollarbasis dann auch im Euroraum spürbar werden dürften.

Je nach Temperaturverlauf des Winters dürfte auch der Februar noch günstig sein, ab März werden die Karten neu gemischt. Die globale Konjunktur könnte anspringen und am Ölmarkt rückt die verbrauchsstarke Sommersaison mit viel Reiseverkehr in den Vordergrund. Anderseits rechnen die US-Energiebehörde (EIA), die internationale Energieagentur (IEA) und auch die OPEC in ihren aktuellen Prognosen bis Ende 2025 nicht mit steigenden Ölpreisen. Die globale Ölförderung soll zwar laut EIA um rund ein Prozent auf den Rekordwert von 104,32 Mio. Barrel pro Tag steigen, gleichzeitig wird aber auf hohe Reservekapazitäten aus Reihen der OPEC verwiesen.

Auch im zweiten Halbjahr 2025 ist entsprechend der Publikationen mit weitgehend konstanten Rohölpreisen am Weltmarkt zu rechnen. Die Prognose der Heizölpreise für das zweite Halbjahr 2025 ist jedoch aufgrund der langen Zeitachse mit einiger Unsicherheit behaftet. Geopolitische Risiken bleiben leider 2025 das Top-Thema.

eFuels und HVO - Alternative Kraftstoffe auf dem Vormarsch? In Deutschland sind mit den vorgezogenen Neuwahlen Ende Februar gravierende Änderungen in der Energiepolitik möglich. Das Habeck´sche Heizungsgesetz steht auf dem Prüfstand und die neue Regierung muss kritisch hinterfragen, wie die Klimaziele im Post-Atomkraft-Zeitalter in Deutschland erreicht werden können. Fließt aufgrund der zuletzt vermehrt zu beobachtenden Dunkelflauten kein Ökostrom, wird die hochsubventionierte Wärmepumpe plötzlich mit Kohlestrom aus heimischer Braunkohle oder importiertem Atomstrom aus dem benachbarten Ausland betrieben. Letzteres gilt zumindest als klimafreundlich wirkt aber strategisch wenig durchdacht.

Stattdessen könnte der politische Wille, den Weg zu einer technologieoffenen Klimadebatte öffnen, die stärker auf die Möglichkeiten hinsichtlich synthetischer Brenn- und Kraftstoffe setzt. Hierbei geht es um eFuels, also z.B. Ottokraftstoffe die mit Hilfe von regenerativ erzeugtem Strom aus den Ausgangsstoffen CO₂ und Wasser hergestellt werden, oder auch HVO (Hydrotreated Vegetable Oil), das nachhaltig aus pflanzlichen Ölen, Reststoffen oder Abfällen hergestellt werden kann. HVO ist seit April 2024 als Äquivalent zu mineralischem Diesel an einer wachsenden Zahl von Tankstellen im Verkauf und perspektivisch auch als Heizöl einsetzbar. HVO in Reinform (HVO 100) hat laut Bundesministerium für digitales und Verkehr ein CO₂-Emissionsminderungspotenzial von mehr als 90 Prozent.

Fazit: Heizölkunden können es über die Weihnachtsfeiertage ruhig angehen lassen und auf günstigere Preise zu Beginn des neuen Jahres spekulieren. Generell sollte 2025 an die ruhige Preisentwicklung von 2024 anknüpfen. Ohne große geopolitische Krisen oder Katastrophen besteht aus aktueller Sicht kein Grund, dass die Heizölpreise um mehr als 10 Cent nach oben und unten schwanken. Dies bedeutet eine Preisspanne zwischen 84 und 104 Cent in Deutschland und 99 und 119 Cent in Österreich. Klimapolitisch könnte endlich neuer Schwung in die Nutzung alternativer Brenn- und Kraftstoffe kommen. Die immer höhere Besteuerung fossiler Energie und einseitige Fokussierung auf Strom geht am Markt vorbei wird der Herausforderung der zukünftigen Energieversorgung nicht gerecht. Der erreichte Anteil von über 50 Prozent erneuerbarer Energie wird häufig als Meilenstein kommuniziert, bezieht sich allerdings nur auf die Stromerzeugung. In Bezug auf den Gesamtenergieverbrauch in Deutschland beträgt der regenerative Anteil nur ca. 17 Prozent.


Börsendaten:
Freitag 13.12.2024 - 12:01 Uhr Schluss Vortag 12.12.2024 Veränderung zum Vortag
Rohöl Brent Crude 74,16 $ pro Barrel 73,41 $ pro Barrel +1,02%
Gasöl 686,25 $ pro Tonne 680,00 $ pro Tonne +0,92%
Euro/Dollar 1,0487 $ 1,0467 $ +0,19% (konstant)
USD/CHF 0,8940 CHF 0,8917 CHF +0,26% (etwas fester)



alle Angaben ohne Gewähr

@Interaid GmbH
zurück
Datenschutzinformation
Der datenschutzrechtliche Verantwortliche (EnergieDirect GmbH & Co. KG, Deutschland) würde gerne mit folgenden Diensten Ihre personenbezogenen Daten verarbeiten. Zur Personalisierung können Technologien wie Cookies, LocalStorage usw. verwendet werden. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, können Sie Ihre Einwilligung jederzeit via unserer Datenschutzerklärung anpassen oder widerrufen.